Bindung ist das elementare Bedürfnis, ein Instinkt des Gehirns. Sein Gegenteil, Trennung, ist folglich die Quelle der größten Verletzungen für das Kind. Trennung ist die Hauptquelle für kindliche Frustration mit all ihren Folgen von der Aggression bis zur Resignation, die fast immer mit einem Steckenbleiben in der Entwicklung einhergeht.
Stefanie Selhorst
Es scheint für die gesunde Entwicklung des Menschen wesentlich zu sein, dass dem Kind bis weit in das dritte Lebensjahr hinein dieselbe Pflegeperson erhalten bleibt. Dass kleine Kinder, die in dieser Zeit ihre gewohnte Umgebung und die Person verlieren, die sie bisher versorgte, mit schweren Angstsymptomen, vor allem mit Verstummen oder mit körperlichen Erkrankungen reagieren, zeigt sich häufig in der Vorgeschichte seelisch beeinträchtigter Erwachsener.
Christa Meves
Ohne die am Lebensanfang erworbene Bindungsfähigkeit finden die Loslösungsbedürfnisse in der Pubertät kein adäquates Objekt, sodass es in unangemessener Wucht zu übersteigerten Aggressionen oder zu resigniertem Rückzug kommen kann.
Christa Meves
Warum Kollektiverziehung und andere Unnatürlichkeiten für Kleinkinder schädlich sind
Resch Verlag, 2. Auflage, 2008, 352 Seiten
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