Jeden Tag bin ich neu herausgefordert zu entscheiden, was ich tue. Manches lässt sich nicht wegschieben, muss erledigt werden. Anderes schon. Meine Erfahrung zeigt, dass nicht die Fülle an Aktivität entscheidet, sondern das richtige Maß. Weniger ist manchmal mehr, weil es die Möglichkeit bietet, Dinge in ihrer Tiefe zu erleben und zu begreifen. Wenn ich mir zu viel vornehme, bleibt die Liebe zum Detail auf der Strecke. Wenn ich gestresst bin, reagiere ich schnell lieblos.
Eine Pause dagegen erfüllt mich- vielleicht mit der Gegenwart Gottes oder dem Gedanken an einen lieben Menschen. Ich erinnere mich, dass jemand Hilfe braucht. Ich möchte meine zwischenmenschlichen Begegnungen nicht einer Geschäftigkeit opfern- dazu sind sie mir zu kostbar und zu lehrreich. Viele Augenblicke mit meinen Kindern bringen mich mir selber und Gott näher. Fragen tauchen auf- nach dem Sinn im Leben, Träumen und Wünschen für unsere Zukunft und natürlich auch für den Augenblick… Wozu das alles?
Ein voller Terminkalender setzt mich regelmäßig unter Druck und ich merke, wie ich nur funktioniere. Für tiefgründige Gedanken bleibt mir keine Zeit, außerdem steht mir nicht der Sinn danach. Ich erinnere mich, dass wir nur Gäste sind hier auf der Erde und ahne, dass das wirklich Wichtige tief in mir geschieht. Nicht in der Fülle aller Aufgaben, sondern in der Verwandlung meines Herzens, wenn ich gehorsam Seiner Stimme folge, die nicht laut ist sondern fast unscheinbar- die mich zwingt, ruhig zu werden und den Moment zum Gespräch nicht zu verpassen.
Gott ist real in meinem Alltag. Und Er ist es, der mir wirklich wichtige Aufgaben ans Herz legt. Er ist es, der sich mehr die Begegnung wünscht als die Anstrengung und Hektik in meinem Alltag...
Romy Richter
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